Schritt 3: Funktionsanalyse
In der Funktionsanalyse werden den zuvor definierten Prozesselementen, Prozessschritten, Ursachenelementen bzw. Systemen, Subsystemen, Komponenten die Funktionen, Anforderungen und/oder Merkmale zugewiesen.
Dabei ist es wichtig alle Funktionen bzw. Anforderungen zu identifizieren bzw. korrekt zuzuordnen.
Funktionen, Anforderungen und Merkmale
Es ist zu unterscheiden zwischen Funktionen, Merkmalen und Anforderungen die in einer FMEA berücksichtigt werden sollen. Wir unterscheiden Produktmerkmale und Prozessmerkmale.
Wichtig:
Anforderungen sind nicht gleich Funktionen
Funktionen beschreiben den vorgesehenen Zweck eines Systemelementes.
Anforderungen sind Eigenschaften, die von einem Produkt oder Prozess erfüllt werden sollen.
Produktmerkmale:
Können aus verschiedenen externen und internen Quellen abgeleitet werden, wie z.B. Zeichnungen, Lastenheft/e usw.
– Bei der Design-FMEA sind Merkmale auf Ursachenebenen zugeordnet.
– Bei der Prozess-FMEA sind die Produktmerkmale das Fokuselement.
Prozessmerkmale:
Prozessmerkmale gewährleisten dass der Prozess das Produktmerkmal herstellt.
Es kann aus Produktionszeichnungen oder -spezifikationen (einschließlich Arbeitsanweisungen für den Bediener, Rüstanweisungen, Einstellblättern usw.) hervorgehen. Prozessmerkmale können während der Herstellung des Produktes gemessen werden.
Das Prozessmerkmal wird sich in der Prozess-FMEA auf der Ursachenebene betrachtet.
Gesetzliche und behördliche Vorgaben:
Einhaltung der Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften etc.
Anforderungen aus Industrienormen:
IATF 16949, ISO 26262 etc.
Kundenanforderungen:
Spezifikation/en, Gewährleisten einer Funktion, Einhaltung erforderlicher Qualität, termingerechte Herstellung und Bereitstellung von Produkt/en und Menge.
Interne Anforderungen:
Herstellung des Produktes im Prozesszyklus, Einhaltung der vorgesehenen Produktionskosten, Prozessqualität, Technische Sauberkeit usw.
Zusammenfassung
Im Rahmen der Funktionsanalyse werden den in der Strukturanalyse analysierten Prozesselementen, Prozessschritten, Ursachenelementen bzw. Systemen, Subsystemen, Komponenten alle zutreffenden Funktionen, Anforderungen und Merkmale zugewiesen. Dies ist erforderlich um eine vollständige Basis für den nächsten Schritt der FMEA, der Fehleranalyse, zu haben.